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Review: Polaroid Cube Action-Kamera

Geschrieben von Oliver

Wer seine Gadget-Sammlung um eine günstige Action-Kamera erweitern möchte, kann seit September 2014 zum Polaroid Cube greifen. Der gerade mal 45 Gramm schwere Kamera-Würfel kommt in Form eines App-Icons ins Haus und soll eine Alternative zu kostspieligen Action-Cams wie der GoPro Hero 4 darstellen. Ob sich die Anschaffung der kleinen Action-Kamera lohnt oder ob man sich das Geld doch besser sparen sollte, um sich damit eine der bewährten Action-Kameras zu kaufen, wollten wir mit dem uns zur Verfügung gestellten Testexemplar herausfinden.

Polaroid Cube von vorne

Der Polaroid Cube – kleine Action-Kamera für 99 Euro.

Polaroid Cube auf den ersten Blick

Man mag es gar nicht so recht glauben, aber in dem 3,5 x 3,5 cm (!) großen Gehäuse des Polaroid Cube steckt eine vollwertige Kamera für Video- und Fotoaufnahmen. Auf den ersten Blick erinnert die Form der Action-Kamera der Traditionsmarke stark an ein App-Icon, was aber wohl durchaus gewollt ist. Das Design des Polaroid Cube ist minimalistisch: Bis auf einen großen Button auf der Oberseite und einen Verschluss mit einem Schlitz auf der Rückseite gibt es keine erkennbaren Anschlüsse oder Knöpfe.

Die technischen Daten lesen sich angesichts des geringen Preises des Cube durchaus erfreulich: Standbilder nimmt der Polaroid Cube auf Knopfdruck mit bis zu 6 Megapixel auf. Videos lassen sich wahlweise mit 720p oder in Full-HD (bei 30fps) aufzeichnen. Einen internen Speicher sucht man bei dem putzigen Kamerawürfel jedoch vergeblich. Stattdessen setzt Polaroid auf microSD-Karten. Im Lieferumfang ist allerdings keine enthalten. Der Cube unterstützt microSD-Karten mit einer Kapazität von bis zu 32 GB. microSD- Karten mit 32 GB sind ab etwa 15 Euro erhältlich.

Polaroid Cube im Vergleich mit einer 50 Cent Münze

Größe des Polaroid Cube im Vergleich zu einer 50-Cent-Münze.

Einsatz für die Action-Kamera

Bevor es mit dem Filmen losgehen kann, muss die Speicherkarte eingelegt und die Video-Auflösung gewählt werden. Für beides muss die Klappe auf der Rückseite des Polaroid Cube geöffnet werden. Nur mit dem Finger ist das jedoch nicht möglich. Stattdessen muss man zu einer Münze greifen (Ein 5-Cent-Stück ist optimal) und damit die Klappe rumdrehen. Darunter kommt der Einschub für die microSD-Karte, der Knopf zum Umschalten zwischen 720p und 1080p sowie der USB-Anschluss für die Verbindung zwischen Kamera und PC zum Vorschein. Die Verbindung wird auch dazu genutzt, den internen Akku des Polaroid Cube aufzuladen.

Kommen wir zum Thema Befestigung: Für echte Action-Aufnahmen will man die Kamera schließlich im Auto, am Bike oder sonstwo befestigen. Hierfür ist der Polaroid Cube auf der Unterseite mit einem Magnet ausgestattet. Dieser bietet auch soweit einen ganz guten Halt. Kommt es allerdings zu Erschütterungen, fällt der Polaroid Cube schnell ab. Zubehör wie eine fixe Halterung ist nicht im Lieferumfang enthalten, weshalb man hier wieder extra Geld ausgeben muss. Mit den verfügbaren Halterungen lässt sich die Action-Kamera unter anderem auf Helmen montieren. Ein Gehäuse für den Unterwassereinsatz gibt es ebenfalls.

Cube von hinten: microSD-Einschub, 720p-/1080p-Auswahlknopf und USB-Anschluss.

Von hinten: microSD-Einschub, 720p-/1080p-Auswahlknopf und USB-Anschluss.

Ein-Button-Bedienung

Die gesamte Bedienung des Polaroid Cube erfolgt über den einen Button auf der Oberseite. Um die Kamera einzuschalten, hält man den Button drei Sekunden lang gedrückt. Um die Videoaufnahme zu starten, wird zweimal kurz hintereinander auf den Button gedrückt. Um ein Foto aufzunehmen, wird einmal gedrückt. Ein Display wie man es von höherpreisigen Action- Kameras kennt, bietet der Polaroid Cube nicht. Daher muss man sich bei der Ausrichtung der Kamera auf sein Auge verlassen.

Aufnahmequalität von Fotos und Videos

Die mit dem Kamerawürfel aufgenommen Videos sind gut, reichen was die Aufnahmequalität angeht aber verständlicherweise nicht an eine GoPro Hero heran. Besonders auf großen Displays zeigen die Aufnahmen des Cube Schwächen, was nicht zuletzt an der für 1080p geringen Bitrate von 8Mbps liegt. Mit dem Polaroid Cube aufgenommene Fotos sehen ebenfalls aus etwas Entfernung gut aus, zeigen aber bei näherem Hinsehen ebenfalls Schwächen. Die Tonaufzeichnung ist gut. Das unter der Linse befindliche Mikrofon zeichnet viele Umgebungsgeräusche auf, was für lebendige Bilder sorgt. Leider ist die Tonaufnahme hin und wieder etwas leise.

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Beispielfoto aufgenommen bei bedecktem Himmel.

Unser Fazit zum Polaroid Cube:

Der Polaroid Cube ist ein praktisches Gadget für Leute, die hin und wieder mal Action-Videoaufnahmen machen möchten. Für 99 Euro erhält man eine winzige Full-HD-Kamera im stylischen App-Icon-Design mit Polaroid-Retro- Streifen, mit der sich nach Investition weiterer 30 Euro für eine microSD- Karte und einer Halterung im Hobby-Bereich gute Action-Aufnahmen machen lassen. Profis wird der Cube aber wohl nicht genügen, da bei der Qualität der Aufnahmen Schwächen erkennbar sind. Wer jedoch vor der Anschaffung einer mehrere Hundert Euro teuren GoPro Hero erstmal mit dem Thema Action-Videoaufnahmen experimentieren will, ist mit dem Polaroid Cube bestens bedient. Bestellen könnt Ihr den Cube hier.

Polaroid Cube Halterungen

Über den Autor

Oliver

Oliver schreibt seit 2004 für Ausgefallene-Ideen. Der Ende der wilden 1970er-Jahre geborene Sauerländer ist mit Atari 2600 und C16 aufgewachsen und wird von allem angezogen, was einen Knopf zum Einschalten hat - sei es auch noch so überflüssig.

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