Eine Wasserflasche, die sich während der Fahrt mit dem Fahrrad immer wieder selbst auffüllt? Klingt gruselig, aber auch spektakulär und könnte schon bald auf dem Markt verfügbar sein. Der Industrie-Designer Kristof Retezár hat unter dem Namen „Fontus“ einen Apparat entwickelt, der sich am Fahrrad befestigen lässt und wie von Geisterhand eine 0,5-Liter-PET-Flasche immer und immer wieder mit frischem Wasser auffüllt – immer vorausgesetzt, die klimatischen Bedingungen stimmen.
Kondensierte Wassermoleküle
Für den Betrieb setzt Fontus auf umweltfreundliche Solarenergie. Batterien kommen nicht zum Einsatz. Um die 500-Milli-Liter-Flasche mit frischem Wasser auffüllen zu können, benötigt Fontus ein möglichst warmes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Bei der Fahrt mit dem Fahrrad wird die Luft durch ein Loch in das Gerät und durch verschiedene Kammern geleitet. Dort kondensiert Fontus durch Erwärmung Wassermoleküle aus der Luft. Die maximale Ausbeute beträgt einen halben Liter pro Stunde.
Nicht nur für Fahrradfahrer
Fontus soll aber nicht nur als nützliche Erfindung für Fahrradfahrer dienen, sondern auch in Regionen zum Einsatz kommen, in denen Grundwasser kaum oder nur in schlechter Qualität vorhanden ist, aber zeitgleich ein feuchtes und warmes Klima herrscht. Hier kann Wasserknappheit schnell zur ernsten Gesundheitsgefahr werden. In diesen Regionen kann sich ein Gadget wie Fontus als äußerst praktisch erweisen und zum Lebensretter werden. Ob und wann Fontus auf den Markt kommen wird, ist unklar. Laut Kristof Retezár hat der Prototyp etwa 20 bis 30 Euro gekostet. Das macht Hoffnung, dass das Gadget erschwinglich sein wird.