Die Eltern von heute haben es schon verdammt nicht einfach. Erst haben sie lange Zeit nach einer Möglichkeit gesucht, ihre Kinder irgendwie ruhig zu stellen, damit sie sich nicht sinnvoll mit ihnen auseinandersetzen müssen. Dann wurde den Kleinen die Glotze aber irgendwann zu langweilig. Eine Revolution drohte. Spazierengehen? Zoo? Freizeitpark? Um Gottes Willen! Spielekonsolen waren da die beste Lösung, die Kinder wieder Vollzeit in ihren Kinderzimmern zu beschäf- tigen. Weil die Noten der Knirpse aber analog zur Spielzeit in den Keller rasen, muss man die Zeit, die sie mit den Joypads verbringen, irgendwie beschränken. Weil es viel zu kompliziert ist, sich selbst darum zu kümmern, gibt es jetzt so glorreiche Erfindungen wie den GameDr (Game Doktor).
Das Kabel der Spielekonsole (PlayStation 3, Xbox 360, Wii, etc.) wird in den GameDr eingeschlossen und kann nur wieder entfernt werden, wenn ihn mit einem gekonnten Hammerschlag in seine Einzelteile zerlegt (oder einfach den Kabelbinder durchschneidet). Einmal in die Steckdose eingestöpselt, lässt sich festlegen, wie lange die kleinen Zocker spielen dürfen. 10 Minuten vor dem Ende der Session gibt es minütlich Warntöne, bis schließlich mitten im Spiel (und vor dem Save-Point) der Saft aus ist. Meine Eltern hätten mir damals wahrscheinlich die ganze Konsole samt TV weggenommen, statt so einen Humbug zu installieren. Den GameDr soll es ab Juni für rund 30 US-Dollar zu kaufen geben.